epithel.epitaph

und wenn ich, schiene es noch,
senkte ins grab mein gedichtet gebein,
dann spräche aus knoch’
immerdar mein geweintes wie wein,

den man öffnet (so rot wie mein blut)
und ATMEN lässt, bevor du ihn trinkst.
denn was reimte ich? – hier ist es gut,
weil einst du mit mir darinnen versinkst.

und wenn ich, läse ich’s laut,
an solchem endlich verstürbe,
in das ich tief wie in gläser geschaut,
blieben uns würde – und bürde.

denn was ich geschrieben, bleibt länger
liegen in netzen und auf dem papier,
als wäre noch, denen ich schwänger
den leib, ihr geboren allhier.

so leb’ ich in solchem,
das ich GEWORTET,
verschenke den molchen
nicht meine zunge, verortet

in euren, die ihr dann zitiertet
das dürreste meines geverset:
gedenket mir nicht, doch wiehret
wie jenes TIER, wenn es gefährdet.

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