sonettes unverstand
hallo, ihr leser, ich bin ein sonett.
mein dichter sagt, ich sei die „seine“ form
und damit sei „seit damals“, was ihn rett’t
ins hinten – ehedem – statt in das vorn.
allein, was ich gesagt, sich nicht erschließt
beim lesen meiner verse ins gehör.
dahin hinaus mein alzgeheimnis schießt
und reimt, doch schwört darauf nicht, dass ich schwör’.
ich bin also ein bisschen immer lüge
im vorerst unverstand’nen einverstand.
ich breite dennoch meiner federn flügel,
auf dass mein dichter mich noch einmal lese
und korrigierte meiner küsten land
auf seiner karte, über der er schwebte.
(170303)