ich höre

„Es gibt ein Mädchen, dem möchte ich die Angst für alle Zeit wegstreicheln.“ (Klavki: „Der Wolkenhändler“)

ich höre mich greinen
an der seite der frauen,
die in meinem leben sind,
die mich verstehen,

wenn ich weine und klage.
denn ich habe nichts zu klagen,
alles ist gut.
ich bin gut.

ich höre mich greinen
über mein gutmenschentum,
das kein schimpfwort ist,
sag’s aber nicht, weil ich’s

nur höre im innern,
das greinen, das wehklagen,
wissend, ich werd’ all das
nicht tragen können.

ich höre mich greinen
in der nacht, die tränen der frauen
schmeck’ ich auf eigenen wangen
,
bin mir selbst nicht gewiss.

aber ich weiß, da sind die frauen,
die an meiner seite,
die wissend und tröstenden,
derweil ich zu trösten sie versuche.

ich höre das greinen
aus mir, es dauert mich
in den nächten, die
grundlose trauer.

aber ich weiß in dem greinen,
dass an meiner seite
und ganz nah hilfe ist
und zärtlichkeit.

und dennoch graue ich mir,
höre mich an beim weinen,
versinke so tief und bin den frauen
so nah wie mir fern.

(170709)

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