in nacht und tag

die nacht nun wieder: jäh ein immer ja!
am tage dann das kleine leid, weil tag
und nicht die nacht, wo ehrlicher ist’s da.
als wär’ es so, dass nur in nacht ich wag’

das wilde, wirre: auf- und untergang.
die nacht, so sag’ ich aber, ist das wahre,
sie weiß vom ende als dem angefang,
von nachgeburt auf tages morgenbahre.

ich sang von jeher nacht-, statt tageslieder,
war mondes bleicher statt der sonnen schein,
doch bleib’ ihn’n treu, den nächten immer wieder.

denn was wir sind, am tage möchten sein,
ist in der nacht hernach so ganz verweht,
auch wenn’s am tag, der folgt, nur schüchtern steht.

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