weicher und lichter und leichter

das weiche vom tage,
der weicht,
ist das sehnen und endlich verstehen,
das singen zu beginnen,
doch für einen langen moment vor den träumen
zu schweigen.

so mag es mit der liebe sein:
dass, spürst du sie,
nicht berührst,
wie sie in fernen noch wächst,
und du staunst, dass sie so ist:
betörend über alles beschwören

hinaus dich trägt und hinein
in die eindämmerung,
wo die letzten vögel singen
schlafbetrunken schon.
wie die sterne, die aufglimmen
in ihrer ferne.

je schwerer die zunge,
desto leichter die lippen,
die nicht mehr worten,
sondern küssen wollen.
und die augen senken die lider
stirn an stirn – und genau dann schauen dich an.

gereckte blicke,
auf’s ferne gestellt umso näher.
verstohlene wand’rung der finger
im ertasten so weise,
als wären ihn’n messtischblätter einbeschrieben
und weiße flecken auf karten erbunten.

dein widerspruch, die trauer der arbeit,
noch zu verrichten, wird hoffnung,
gebet, wenn’s so spät.
als stelltest du kerzen in fenster,
zu locken die düst’ren gespenster
aus dunklem ins leichtere licht.

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