Sa, 08.02.2020, 22:32

„Am Licht bleiben!“ muss heute mit Rufzeichen geschrieben werden, als Aufforderung, Selbstermahnung. Denn viel Dunkel lockt, zumindest Dämmriges. Die alten sehnsüchtigen Gefühle, die Selbstrührung, Lacrimosa (oder auch „Lacrimosern“ – als Wortspiel in hübsch ((oder auch „hybsch“)) geposeter Selbstironie). Es wäre einfach, wenn ich darüber mit mir zürnen könnte. Aber nein, es ist am späteren Nachmittag die pure Ergebung in diese wohlig melancholische Gefühlsgeste. Gedanke: Am Licht bleiben, ja – am Mondlicht. Aber das ist ein Licht der Nacht.

Mittags bei kurzer Pause auf dem Wochenmarkt am Kaffeestand das Kind von alten Bekannten im Kinderwagen, sieben Wochen jung. Es erscheint mir in seinen Gefühlen unentschieden zwischen Weinen und Schlafen. Freude sähe anders aus. Liegt sicher allein an meiner Freudlosigkeit. Gedanke: Wie ich in einen Abgrund hinein blicke, so blickt er zurück. Das Kind gähnt. Ist es am Licht?

>> 08.02.2010
>> 08.02.2000
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