Mo, 10.02.2020, 22:05

SIE schlug gestern Abend vor, wir könnten uns auf Facebook schreiben, per Kommentar-Threads. Das ist eine Idee, die mich augenblicklich anfixte – und ich kommentierte auch gleich. Ich denke den Montag lang darüber nach – projekt-skizziere daran. Aber sofort treten wieder die alten Interferenz-Probleme verschiedener (Text-) Wirklichkeitsebenen auf – wie schon in den di.gi.arien von 2000 und 2010. Ferner würde das meine Neigung zum Kassibern und zu symbolistisch-enigmatischer Ko-/Dekodierung füttern, was Authentizität eher nicht befördern würde. Und dann die Frage: Dürfte ich hier, in diesem Text, aus unseren Texten dort, namentlich IHREN, zitieren? Und umgekehrt? Wo und inwieweit bin ich zur Verschwiegenheit verpflichtet?

Und ich merke, wie unterschiedliche Veröffentlichungsformen von Gefühlsberichten wiederum das Fühlen selbst – vor dem davon Schreiben – beeinflussen. Ich habe sozusagen Gefühle, die eher in den Facebook-Chat mit IHR passen würden, und solche, die dort besser nicht auftauchen sollten, sondern dann hier verhandelt würden. Aber wie können die beiden Texte Geheimnisse voreinander haben, zumal wenn sie es darauf anlegen, wechselseitig gelesen zu werden und z.B. einunddieselbe Sehnsucht auf verschiedenen Kanälen herüber senden, quasi im Bestreben, eine Redundanz herzustellen, auf dass die Nachricht, dass ich mich nach ihr sehne, SIE auf jeden Fall erreiche.

>> 10.02.2010
>> 10.02.2000
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