Fr, 29.05.2020

Im Garten des Elternhauses befällt mich erneut diese etwas größenwahnsinnige und anders-süchtige Skepsis gegenüber Organischem, Gewachsenem im Gegensatz zu Konstruiertem, Natürlichem zu Künstlichem, kurz: Leben vs. Kunst. Woher kommen diese Vorbehalte, die sich auch ein wenig in der Fotoreihe „Zehn Tage. Zehn Fotos meines täglichen Lebens in s/w“ ausdrücken, wo ich die Linien versuche, geometrisch gerade zu rücken, strenge Kadrierung &c.? Einerseits ist es die Angst vor dem Überwältigenden, Unkontrollierbaren des Lebendigen, andererseits so etwas wie „not for me“-Eifersucht, also dieses die zu hoch hängenden (oder – um im Bild zu bleiben – hier gar nicht (mehr) gedeihenden) Kirschen Schlechtmachen. Auch trotziger Widerstand gegen eine triebhafte Lust, für die (wie für die Sucht) es keine Möglichkeit gibt, sie auszuleben und zu stillen.

Zehn Tage. Zehn Fotos meines täglichen Lebens in s/w. Keine Menschen. Keine Erklärungen. 9/10:

>> 29.05.2010
>> 29.05.2000
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