Fr, 19.06.2020

Das neue weniger und vegan Essen (zuckerfrei, fleischfrei, fettarm &c.) nehme ich wahr wie eine Strafe für vorher begangenes Vergehen der Völlerei (und Maßlosigkeit). Ich trage das als mein Kreuz. In der Abstinenz-Skala „Ich darf nicht – ich will nicht – ich brauche nicht“ bin ich wieder ganz am Anfang des nicht Dürfens (bei dennoch so, so starker Bedürftigkeit); begleitet von inneren Bildern der Eingeschlossenheit in eine Kurklinik, Reha-Institut oder auch gleich in die „Geschlossene“. Ich muss vor mir selbst weggesperrt werden, und selbst das muss ich noch selber tun. (Seit 56-einhalb Jahren „Gefangener meiner selbst“.)

Das „not for me“ könnte eins ja auch mit dem Ausdruck von Stolz sagen, im Sinne einer Abkehr, eines nicht mehr Mitmachens bei einer für schlimm erachteten Sache. Aber bei mir ist es immer der Ausdruck von Mangel, Trauer, Enttäuschung und dass ich mich in das eben Unvermeidliche ergeben muss, das Gefühl des ungestillten Hungers, unerfüllter (sogar unerfüllbarer) Sehnsucht bis hin zu dem neidischen Gefühl, dass ich wiedermal und für immer zukurzgekommen bin. (Auch weil ich es nicht wert bin, dass das auch für mich gemacht sein könnte. Nein! Not for me!)

>> 19.06.2010
>> 19.06.2000
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