Mi, 24.06.2020

Das mit der Übersprungshandlungsausflucht Balkon verschärft sich heute. Ich schreibe drei Zeilen oder kopiere fünf Dateien, danach erlaube ich mir gleich wieder, „mal eben kurz“ auf dem Balkon zu sitzen. Dort döse ich wieder, schaue Möwen zu, wie sie sich in der Thermik ohne Flügelschlag nach oben schrauben. Als ich den Stundengong der Rathausuhr während einer „Sitzung“ zweimal höre, springe ich entsetzt auf. Die Zeit zerschwimmt und verflüssigt sich. Und wird gefühlt knapp. Der Horror der Pause, wenn sie von der zeitlichen Ausnahme zur Regel und Dauer wird. Mehr noch beunruhigt mich, dass ich während der Pause nicht mehr in Gedanken vor schreibe, was ich dann nur noch in die Tasten geben muss, sondern gar nicht mehr denke. Nicht mal nichts. Dennoch wach. SIE nannte das mal „wegdriften“. Genau das richtige Wort für diesen Zustand.

>> 24.06.2010
>> 24.06.2000
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