Mi, 28.4.10 (Do, 29.4.10, 3:22): drei sprachen

(für lilly)

das sagen, hören und zuerst empfinden,
noch nicht der text. sein ungetreuer hirte
wird wege durch die dichtung sich erschwindeln,
wo wir uns eingestanden, was verwirrte.

ein jedes wort ist vor dem schall schon lüge,
auch dieser vers vielleicht nur illusion.
ich singe nicht, ich dichte und betrüge
im anfang wie der eil’gen konklusion.

du fragtest nach, ich schwieg in meiner antwort.
ich fand dich nicht, wo du die tränen weintest.
ich war nicht hier, war vielmehr dort und fort-

gesetztes reden. statt zu lauschen, scheint es
dem dichter doch schon feld, das frisch gepflügt.
er hat dem wort die furch(t) nicht eingeübt.

ögyr liest’s

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