HYPErLYNX.di.gi.arium 00.11.25

vor der anbetung kommt die arbeit. tom toxic und ultrasex besprechen. notizbuch auf. hören. notieren. neidisch sein auf die ultrasex.boygroup, die von mädies "echt süß" gefunden wird. die da also auf der bühne, gute musik machend, die herzen massieren. ich hingegen auf der anderen seite, der stille schreiber, herz.krank.

vorher noch am altar, der aber nicht von g. besetzt ist (was andererseits auch wieder sehr erleichternd ist, weil man dann sozusagen in ruhe bier trinken kann, ohne auf eigene ärmlich.posen und erwünschte augen.aufschläge auf der anderen seite des altars achten zu müssen), sondern nur von ihrer ex.oder.immer.noch.mitbewohnerin p. die wiederum fragt irgendwann, ob ich jm sei. bin ich. sie habe uns schon mal "in eurem redaktions.büro" aufsuchen wollen, das dann aber irgendwie nicht gefunden. ich kläre sie zunächst darüber auf, dass es sich immer noch um mein und des koll.k. büro handelt und dass die LinX da sozusagen nur hospitiere. das erstaunt p. offenbar gilt diese zeitung bei den linken.girls.von.kiel immer noch als großes projekt, das sogar ein eigenes redaktions.büro unterhält. jedenfalls braucht p. paar bilder von dem nato.feier.event letztes jahr während des angriffs.kriegs im schauspielhaus. da hätte ich doch polizisten und überhaupt die ganze sache fotografiert. ja, habe ich. (erinnere mich noch, wie, als ich noch durch den sucher blickte, der ober.autonome f. an mich ran trat und wisperte: "du machst fotos, sehr gut, die brauchen wir.") ob sie sich die bilder also mal abholen könne. ja, kann sie. habe die, wenn ich mich recht erinnere, sogar digital. ist ja toll. also reiche ich meine karte rüber, gebe weg.beschreibung, was jetzt selbst.beobachtungs.mäßig so richtig blöd geschäftig erscheint. let me flirt, don't let me be the zampano. aber frau braucht eben nur was von mir, was mit mir nichts zu tun hat. paar fotos.

dann arbeit. dann vor der bühne. schreiben. ich notiere gerade was, da tippt mich g., die ich gar nicht bemerkt hatte, von hinten an und raunt mir so ein super.süß gehauchtes hallo ins ohr. da ist natürlich sofort gau.mässig solche verwirrung, dass ich nur so winkend heiser und verschluckt hallo zurück.mache und sofort wieder in den block schaue. flucht also in den text. grabe da drin herum. und schon ist g. auch wieder weg. also vergeigt, also hoffnungslos. ich depp.

weiter arbeit. mädies anschauen, die zu der musik mit allem wippen, womit mädies wippen können. den satz, der mir hier so einfällt, schreibe ich später in die kritik. weil's ja um ultrasex geht. wie ich noch greine über den gerade nicht gepunkteten g.punkt, ist da plötzlich sehr heftig die musik. die macht glücklich, setzt irgendwas wie glücks.hormon frei und lässt mich lächeln. den notiz.block in die hemd.tasche gesteckt, hüpfe ich bisschen mit den hüpfenden mit. das macht frei. das ist glücks.gymnastik. und das ist das einverständnis, das kunst immer wieder unter jenen erzeugt, die sich zusammen gefunden haben vor einer bühne, um die anzuschauen, die auf der bühne was machen. wie ich so hüpfe, lächeln mich die mädies an. und ich lächle zurück. und denke, dass jetzt doch eigentlich alles sehr gut ist. dass ich da also hüpfe und hinterher drüber schreibe, davon leben kann. dass man sich besseres doch eigentlich nicht wünschen kann.

so enerviert raus und in die kneipe. vorne am altar sitzen j., m. und g. mit m. hatte ich vorhin noch post.script.probleme beraten. wie ich rein komme, ist das gleich sehr herzlich. ich bin ja der schreiber heute, also sozusagen wichtig. bestelle bier. bier kommt. trinke bier. g. will zigarette von mir. kriegt sie. dann gibt sie mir, der ich auch eine nehme, feuer. dabei bin ich kurz ganz nah an ihrer hand. finde das kindisch, dass ich das als "ganz nah" bemerke. wir rauchen. es wird geredet. es werden witze gemacht. ich mache witze. es wird gelacht. man wendet sich mir zu. und wir lachen alle. und wie g. lacht, wie toll das ist. und wie ich das sehe, denke ich, dass ich jetzt also doch und ganz schwer in sie verliebt bin. was ja eigentlich nur in text ist, jetzt aber hier real erscheint. denke kurz an gott.götz, der das in DEKONSPIRATIONE ungefähr genau so beschreibt. wie das so seltsam ist, wenn man aus text in richtiges leben kommt und merkt, holla, bin ja verknallt. seltsames gefühl, kannten wir gar nicht mehr. also doch wieder text.valenz gleich geknüpft. und überlegt, wie das hier zu beschreiben sein würde, als ich g. gegenüber sitze, wir über die bse.und.fleisch.sache reden, die gerade durch die presse geht. und wie wir uns ansehen. und wie ich in dieses gesicht jetzt mitten rein rein.schaue und nicht mehr auf den boden. und wie das gesicht von der frau, in die ich verliebt bin, auch gar nicht zurück.weicht, sondern in meines auch so forschend rein.schaut, so ganz offen. plötzlich ist glück. wir lachen wieder alle. wir sind am altar gemeinsam betende. nur dass wir nicht beten, sondern ganz normal da so gespräche führen.

g. erzählt, wie sie 8 jahre kein fleisch gegessen habe. dann sei sie aber in texas gewesen, und da hätte es immer diese riesen.steaks gegeben und voll.leckeres mexican.food. da sei ihr das wasser im munde zusammen.gelaufen. und wieder zurück habe sie dann bei burger.king nach 8 jahren den ersten whopper mit käse gegessen. das sei so toll gewesen. seither esse sie wieder fleisch. wie sie das erzählt, und wieder lachen wir alle, finden das nett, dass wir prinzipien hatten, aber die nicht mehr haben müssen, und bekennen uns gegenseitig die freiheit, über uns selbst hinaus zu gehen. der whopper mit käse. wie g. das erzählt, da bin ich noch heftiger verliebt, weil das so angenehm unprätenziös ist, dass sie erzählt, wie sie ja eigentlich "rück.fällig" wurde. aber dass dieser rück.fall nett war, klasse und gut. das ist jetzt hier alles sehr unverkrampft am altar. wegen dieser geschichte. ich bringe da noch das mit den räucher.stäben und dem cholesterin senkenden grünen tee. ohne namen zu nennen. aber alle wissen irgendwie sofort, wen ich meine.

und wieder lachen wir alle, schauen uns mit den lachenden gesichtern an und freuen uns aneinander.

vorher ging's noch um die band ultrasex. sage, dass ich die gut fand. und sage zu g., die skeptisch ist, das seien doch echte WONDER.BOYS. g. findet deren wonder.boy.tum aber zu heftig. ungefähr genau das wollte ich hören. danke auch dafür. da wir gerade bei sexy sind, fragt j., wo eigentlich "sexy.f." sei, der kn.fotograf, der mit diesen erregend dünnen armen an seiner kamera herum machte. g. meint, dass dünne arme ihr nicht so gefielen, sie möge es lieber "etwas fülliger". auch das hatte ich hören wollen, danke auch noch dafür. und g. weiter, dass es nett sei, wenn "die adern am arm so hervortreten". m. und ich schauen reflex.artig auf unsere arme und stellen fest: adern treten leider nicht hervor. g. begutachtet das. ja stimmt, eher zu wenig. aber immerhin sehe man adern.

wir lachen wieder. und dann trinken wir alle und zünden uns neue zigaretten an.

später, ich bestelle gerade bier nummer vier und wir lachen über diesen reim, ist g. im mantel. und geht. und sagt "tschüs, ihr süßen." wir sagen alle tschüs. wir trinken noch leer. irgendwann dann wanke ich raus. wetter: kalt und sternen.klar. nacht. g. zwar weg, aber ich irgendwie glücklich. beschluss: nicht mehr so viel grübeln. sache auf sich zukommen lassen. nichts anzetteln. warten, whopper mit käse essen und all das vorsorglich notieren. für später mal. für roman. für leben.

g.mail 2.0

genosse herzchen tanzt
im nacht.kleid
nur für dich mein herz
für dich vergossen
tanzt sich wirr
und tanzt ins wir
vor deinen augen
in deine schönen digi.eyes
smile! smile!
noch mal für mich
cheese noch mal dein fleisch
für mich denn
genosse herzchen tanzt
im nacht.kleid
nur für dich mein herz

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