Klavki: Wie wir einst / zwischen den zeichen

(zwei Texte von Klavki, montiert und verschränkt von ögyr)

Wie wir einst
Späße der Unendlichkeit getrieben
ahne ich im Traum

Und in einer zarten
schweren Rührung
stürzt der Raum

Mag sein wir träumen; in einem grenzenlosen Raum, ohne Türen, Fenster, Boden. Und sie nimmt zu: die Tiefe, die Weite – die Leere.
Hier nebelt kein Blut, hier schaufeln wir Mond in unsere Gräber, hier wurzeln Scherben aus der Stille, Wunden äugen in die Nacht hinein – und in uns geht das junggebliebene, das sich jung erhaltende, gewesene Kind, barfüßig und atmet die tausend Tode, die wir schon gestorben sind. Es flüstert uns Flügelschläge zu in unsere leeren Urnen, es winkt wolkig aus einem gläsernen Schlummer. Durch die undichte Stelle in der Zeit …
Sie flüstert uns zu: erfinde dich neu: stirb öfter! Aber sobald ich ich sage, fühle ich mich im Unrecht

Einatmen – ausatmen – einatmen … durch die undichte Stelle in der Zeit

zwischen den zeichen

ein text.
ein gedicht.
ein satz.

in jedem wort
nur alleinsein.

des stifts.
der schrift.

des schreibers.

doch in der leere
zwischen den zeichen
wächst
die neue zeit …

Klavki: Wie wir einst / zwischen den zeichen (collagiert gesprochen von ögyr) by oegyr

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