nach(t)tritt

warum rad’le ich so frisch
durch diese nacht? vom stammtisch
kommend, gelinderer gedopet,
räder ich die alten wege runter.

warum bin ich nicht
dem tode nah, ihm ferner
denn je im tretvermühlten,
das lebendig eilt ins jetzt?

warum stöhne ich nicht mehr
an jeder steigung, nehme sie
fröhlicheren tritts und singe
dabei frühlingslied im herbst?

vielleicht, weil ich,
der neuerzeugte, nicht bin,
der ich schon war. was mir
die trauer hegt ob trauteren

erinnerns ew’ger frage
nach dem warum: warum ich
hier bin und nicht dort,
wo endet dies beginnen einst.

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