warum wellen dichten

warum denk’ ich, schau’ ich
auf das wasser, wie es nippte
heut’ am lippensaum der küste

und wie es spiegelt’ abendlicht
auf deinen mund, der sanfter wippte,
als ich ihn wilder küsste?

warum denk’ ich, schau’ ich wolken
zu, wie sie einander schweben,
an himmel nicht, doch beete,

wo ich pflanzte dir noch unbescholten
gerecktes bäumchen, dir zu weben
wort und auch mein angebete?

warum denk’ ich, seh’ ich tanzen,
swingen und das zärtliche umbeinen,
nur an dich und deine schenkel,

zwischen denen ich will schanzen
meine burg dir, nicht mein weinen,
und bauen uns das haus der enkel?

darum! – denk’ ich. und ich senk’
meinen vers in dein gewässer
und meinen mund auf deine haut,

wo ich bin dir mein geschenk
und du bist, was ich besser
dichte, seit ich dich geschaut.

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