septemberränder: 14

(„Das Laub in den Gärten summt“ – Else Lasker-Schüler)

nachts an bahnhofsgleisen zittrig zirpen
verirrte grillen, die noch singen, übrig
von den gleißend tagen, die noch wirken
wie rausch in schlummer weicht. verhallend wütig

selbst die trommeln in solch engen nächten,
wo der horizont die hälse schnürt
den himmeln, die schon hüllen sich mit schächten,
und letzter hauch verstummte wand berührt.

nachts in zügen, die durch nebel schleichen,
wenn nicht signal gebietet ihnen halt
errötend an den ungewissen weichen.

ein jeder weite weg fragt nach wohin.
an seinen rändern wird mir bitterkalt
mein herz, dem endet endlich sein beginn.

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