vernächtnis

manchmal denk’ ich nächtens, wie das alles,
das ich erdacht’ und dichtete, wird leben
noch weiter, wenn die stimm’ verschwund’nen halles
wird nur noch echo sein, versunk’nes weben.

was blieb’ von diesen so verzwirbelt worten,
die schon zu lebenszeit niemand verstand?
wo wäre ihnen – netz vielleicht? – ein orten,
das suchmaschinen fänden unverwandt?

was machten daraus die dann leserinnen,
die ich nie küsste, niemals ihre lippen
berührt’ und war auch nie mit ihnen drinnen

in sünden und den seelen und im wort?
wie würden sie auf unvertrauten wippen
dann schaukeln, schwanken mit mir hin und fort?


Dieser Beitrag wurde unter reiz[ende]worte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.