cum mortuis in lingua mortua 1: Bilder einer Ausstellung

projekt damals. was mich … äh … prägte, sich so einprägte, dass die münze noch heute währung ist, nach 10, 20, 25, 30 jahren. ein nachlesen, -lauschen, ein nacherleben. das ewiggestrige ins heute und ins netz geholt, gecopy&pasted. die unvermutung des wiederempfindens dokumentiert von the-old-school-herrchen older HELDchen, die lingua mortua der noch nicht, nur ein bisschen mortuis. ein nachsinnen aus der vergangenheit in die gegenzukunft, ein „angriff der gegenwart auf die übrige zeit“ (kluge, von dem wir hier auch noch als prägung lesen werden). ein dokument des quer(ver)stehens. die schrägheit von damals geradewegs ins netz und damit euch heut’ gepostet.

folge 1: bilder einer ausstellung: mussorgsky, dessen dieses werk insofern nachgelassen ist, dass er sich tot soff. dass also das glas immer halb voll geleert wurde. mit der sprache der todgeweihten, die dennoch so lebendig war, dass ich mitdirigierte auf der „promenade“, und zuhause schien in baba yagas hütte, die auf hühnerfüßen wandelte. dicker meine beine jetzt, ödemischer, fetter dies sein, das doch so beständig von seinem reichtum der dürre kund tut.

die rückschau beginnt jetzt hier etwas staubig, schwindelnd schütter, das grab erahnend, gleichwohl darüber das kreuz des lebens schlagend, wenn die küchlein ihr ballett auf den gebürtlichen eierschalen tanzen. das zwitscherte mir schon ca. 1980 so frech, dass ich mich zuweilen erfrechte. man sah mich auf hühnerfüßen als fetter hexenboxer. und springend zerspringend.

freilich nicht auf klaviertasten oder im orchestralen saal, sondern da, wo das organon in der kammer den tonbändern sich verstrickt, wo das ganze in sein sündig geteiltes verrückt ist: isao tomita, der sich den tomus im synthesizenden tonus auf der schweigenden zunge zergehen ließ: die stille der de/konstruktion, olympisch und oft hymnisch im sound, berechenbar in dessen fallhöhen. öffnend das tor, das mit mussorgsky in kiev steht. das aber auch das tor zum himmel der holstschen „planets“ ist, das im halbvollen glas schon spiegelt sich, im kaffeesatz verdunsteten wodkas, im nach mehr als hundert jahren rückschaurauschspiegel. die sinfonische dimension des verschwindens – und wiederauftauchens, ständig …

ein marsch des mars durch die vom selbst errichteten institutionen. eine grausame revolte, der man selber SO ohne S funk(el)t und opfert und zum opfer FÄLLT.

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