16-1-95, 1:19

sa (14) mit e, e’s freundin aus konstanz, isa & inge „aus“. im „santa fe“ frozen margharita, bitter lemon kaltgetränk mit tequilla. sk hatte vorher schon. sk, so isa später, „hatte seine au’n nur in esther“. ok, sk ist verknallt, wie es früher in der teeny-sprache hieß.

vorspann dies, lediglich zur einordnungsnordung. e’s träume: amerika, new york, wo es billigste 501 und bücher gibt. beverly hills habe sie mal wieder gesehen. soll sie den latino-tanzkurs machen? e: ihr schwarzhaar, halblang, das sie wechselnd hinter das linke oder rechte ohr streift, das andere bleibt jeweils bedeckt ((was ist das für eine konventionelle schreibe, sk?)). e’s ganz andere, deshalb für den neugierigen sk so interessante welt. e’s anderes leben, das vom wexel zwischen arbeit und freizeit bestimmt wird, einen wexel, den sk gerade erst lernt. eine ihrer ersten an sk gerichteten worte: ob er die kritik schon fertig habe. anknüpfung also. e bemüht sich um kontinuitäten? später ihre sofortige annahme der einladung zu sk’s birthdayparty am fr. sk hatte sie erst für sa ausgesprochen, wissend, daß e am sa möglicherweise arbeiten muß. da gehe sie bowlen. i&i springen herbei, ob es nicht freitag gewesen sein sollte. sk gleich: ach ja fr, sagte ich fr vorhin? da kann e. dankt höflich für die einladung. ok. am sa bowlen. e, mitten im satz wie eingestreut, aber es erscheint sk, als habe sie sich dieses eingestreu etwa so lange auf den lippen gewalkt wie sk seine wie zufällig ach ja noch eingefallene einladung: sagt e also: willste mit, schnippend die stimme am ende gehoben. sk heuchelt überlegung, dann ach ja schön, warum nicht. inge meint später, das sei auch irgendwie süß, wie sk dann in solchen situationen reagiere. so durchsichtig scheinbar. also so überdeutlich. e. sie arbeitet offenbar am kontakt mit sk. sk denkt: sonst hätte sie nicht gleich die einladung angenommen und ihn beim kugeln dabei haben wollen? sk in totaler exegese jeder regung und jedes zuckens e’s. die totale aufmerksamkeit. sk spekuliert darauf, daß seine signale voll wahrgenommen werden, so, daß die wahrnehmenden denken, daß sk nicht merkt, daß er vergeblich verbirgt. die doppelte verstellung eines vorsätzlichen irrtums. dialektik. e’s finger. lang und ein wenig ungelenk wie sie, das lange, schlackernde tier. ihre augen – sk hat nun mit dem vorsatz der verzeichnung sich die farbe gemerkt: braun bis grün im kerzenschein. e lächelt verhalten, der mund ein breiter schlitz. vergöttlicht(-)haft. an den schmalen lippen hängt sk, den grat wandelnd, darauf, auf dem verblassenden lippenstift mit jedem schluck aus ihrem glas, ohnehin schon vorher mehr als dezent. etwas schwanenhaftes haftet ihr an, ist ihr eigen. ein wenig überragend ihre umgebung steht sie verhärmtschüchterunsicher da. blumenhaft auch. ein längliches gewächs, passend eigentlich der volksmund „bohnenstange“. dabei also entrückt. wie von fern teilhaftig ihrer leicht konventionellen welt, die sk doch fremd und doch so angesehnt jetzt auf dem weg herab in die niederung des ganz normalen, das solche blüten austreibt, halm aus dem asphalt, sk wie eine krähe auf dem wackligen laternenmast, nicht daran aufgeknüpft, wie die befürchtung in einem traum mal ausgedacht ankündigte. thc beginnt jetzt stark zu wirken. e vor ihm. leicht krampfhaft erdacht und vor-gestellt. sk drückt. einen pickel aus vor dem spiegel. aber dann zusammengesunken vorgebeugt, die schwarzpulloverten arme madonnenhaft verschränktgekreuzt auf den knien locker liegend, einen haufen scheiße aus dem darm. so scheißend plötzlich die mitte der welt. nichts kann ihm im grunde geschehen. alles sei gut. e sei da. in seinem kopf. da sei wieder etwas, das schön ihn lachenlächeln macht beim einschlafen. an das er sich klammern kann, jetzt eine schöne lange woche lang auf den fr hin, auf den der schöne sa folge. ach, sk. das bild vor sich abgehängt, durch platzhalterin ersetzt. weißes blatt, neu zu beschreiben, also zu beschreiben und darauf zu schreiben. sk ist bereit. e sendet schwach. sk werkelt an seinen verstärkern. kunst durch amplifikation. können so aufgesteilte ohren noch lauschen?

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