26-5-95, 0:30 (skizzenbuch)

„wer, wenn ich denn weinte, weinte mit mir?“ e saß in dem sessel mit beschädigtem polster, neben ihr der picknische korb, die reste des (abend)mahls darin. unter dem baum hatte sie sich gestreckt, die arme verschränkt unter dem kopf, und rauchte. mit dem schleifenden rad nachhause. und sk verlor seine scheu und sprach mit ihr, wie menschen tun, obgleich er (unmenschlich) verliebt war. nach dem „könig der fischer“ hätte er sie anrufen mögen. er hätte gesagt, wie gerührt er sei oder so ähnlich. sie hätte gewußt. doch r litt und weinte geschüttelt. sk war nicht weit, sondern nah. e wohnte einige blocks entfernt, ein katzensprung mit dem alten rostigen rad. sk hätte ein gedicht schreiben wollen. nur eine schlechte zeile war da. er rauchte stattdessen das goldige schwarz. die sonne hingegen war am nachmittag verhangen. e hatte in dem gras gelegen, an das er bei dem 3. von 7 sonetten gedacht, hatte jene halme zerdrückt mit ihrer dürren gestalt und weit an länge. das war zu ertragen und ohne jede qual. sk trank von dem wein. dann trank sie. sie zündete sich eine an, und so tat sk. so auch verging der nachmittag mit kühlem wind von see. sie schlenderten. in der stadt war es warm, und es duftete nach feisten blumen. wie aber hätte e gerochen dort zwischen. r litt. sk konnte trost sein.

0:45

Dieser Beitrag wurde unter di.gi.arium 1995 - revisited veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.