vom eise und der finsternis #6

ein eisgang und der finsternis
seit sechzehn uhr schon dämmer /
ich bin seit morgens ungewiss
und rechne’s aus bös’ dem november.

dezembren auch. ich zähle noch die zeiten,
die jahre sind getaut und nicht mehr fremd,
wo zeit und eise sich den reim bereiten,
weil man es fröstelnd fühlt und kennt,

was nachkommt all den sommersonnen,
der herbste gold ein umso trüb’res grau.
das grab ist allem ehedem gewonnen
über jahreszeit und blendet schau

aus denen bessr’en tagen, so genannt.
es sind die guten tage, nächte,
das aus- und inverwandt,
der einblick in des dunkels schächte.

so schreiten wir auf dünnem eis,
einbrüchig in errötend blaue wasser
und sich erhöhend in ein kyrieeleis,
lebendig liebend: todes hasser.

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