schneewehfernseh’n

gepuderzuckender tag (nicht nur wegen der staubenden schneewehe auf dem ostbalkon). milder erst, wenn es gegen sechs abendlichternd eindunkelt, wie wenn eine schmerztablette ihre wirkung (endlich, nach lauschendem warten) entfaltet oder sonst rauschender schlaf, TRAUM, eintritt, salutiert in unordentlicher uniform. wenn der knopf am hemd als aufgegangen (wie dann „das gestirn über mir“) bemerkt wird, unten am nabel, wo jetzt das kraut der adi-posenden bauchbehaarung raus flauscht (immer ein bisschen dreckig, unterhemdig feinrippig).

durchs tv weitergelinkt wie durch wiki-seiten. dort die frage nach dem ALLEINSEIN recherchiert. also, ob WIR prinzipiell allein sind, im KOSMOS, weil zwar bei selbst konservativen annahmen in der DRAKE-GLEICHUNG viele, aber da die kommunikationswege räumlich wie zeitlich (oder auch epochal) zu lang, allein. bei SETI so wenig wie zuhaus ein neuerliches WOW-EREIGNIS. mehr so sonntägliche verwehung, EINGESCHNEIT sein. und man möchte vor jeden aussagesatz setzen: „es scheint so, als ob …“. nichts ist, alles scheint, nichts schaut, alles lugt (verstohlen), bilderblind blinzelt, niemand kommt, alle haben ihr auskommen.

im tv auf 3sat thementag insekten. freak-show. monsterhafte gesichter mit MANDIBELN, aliens, (a)roundschiffe, u-boote, wesen, die im ewigen subbotnik ihren stoffwechsel erhalten und sich fortpflanzen. zweck-wesen, ihre mittel geheiligt. ich dagegen stets auf der suche nach dem verzwickt unverzweckten, namentlich KUNST, meine FRESSWERKZEUGE, klauen an ihr wetzend. allerdings zahn- und kauleistenlos.

bilderklau statt -sturm (wie draußen der des feinpudrigen schnees), immer auf der suche nach etwas, was was SAGT. indes scheint die schöpfung an sich schweigend. zwar „muss man davon ausgehen, dass der stein denkt“ (goetz, dobrick), aber dass er auch spricht, davon kann nicht ausgegangen werden. eher ausgehen, quer über den vereisten exerzierplatz, um bei der tanke drüben zigaretten zu holen. und einen softdrink „mit schuss“ mitzunehmen noch.

den tatort mit til schweiger „irgendwie gut“ finden. dass da schon in den ersten 3 minuten 3 leute leichen sind, wie vielfach vorab schon kolportiert, „okay“ finden. dass der kollegga vom kommissar am netz hängt, vom krankenbett aus ermittlungshilfen ergooglet und facebookt, „fortschrittlich“ finden. denken, dass das netz die schneewehe ist. den gedanken „gut“ gefunden gehabt.

plötzlich an den ATLANTIK gedacht, das wwweltmeer, an dessen schelfgründen kabel liegen, glasmuskelfasern der vielstimmigen kommunikationsanabolika, oder an den drahtlosen MARCONI. wie jetzt also auch technisch ÜBER LEERE HINWEG alles mit allem zusammenhängt und alles mit allem im modus PLUGIN ist.

versuche noch, etwas trunken schon wieder, den neuen verstärker anzuschließen – wegen PRAXIS des plugin. funzt erst net, dann nett. jetzt vier fernbedienungen auf dem krautschtisch. im sofa dahinter lungernd ich, mich bedienend aus, vor allem aber an der FERNE.

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