du bist längst frau und schaust
mich doch aus mädchenaugen an,
die müde dessen scheinen, was mich zaust
an deiner jungen seite, alten mann.
du bindest schleifchen in dein haar
und auch an deine zauberbrust,
ans röcklein, dessen bist gewahr,
dass sicherheit die nadel hält der lust.
du bist so fraulich provisorisch
wie ich im graumelierten lebzeitgrab,
teilst mit mir, was längst illusorisch
schon schien dir, als ich um dich warb.
nun steht dein püpplein starr
und kreidebleich an meinem bett,
schaufensterlt mir, was einmal war
mit mir, als ich noch nett,
der kleinen schwester großer bruder,
die bänder schwang aus gummitwist.
du warst ihm reines, zartes luder
und darin ferner als gewiss.
denn junge frau und alter mann
sind längere der paare,
bis auch das lange fragt dann, wann
du es beendest meiner bahre.
(für l.)
(musik: annett louisan: „die katze“ (karaoke-version))